Donnerstag, 31. März 2011

Die Äquatortaufe für Urs

Am Sonntag, 6. März um 0 Uhr 15 ist es dann soweit....Urs' grosser Tag...Wir überqueren wir den Äquator. Heute wird Urs getauft... von Neptun persönlich!!!!! OOOOHHHHH, du armer Urs!!!!!! Nein, Mitleid habe ich nicht wirklich!!!!! Als erstes wird er dem Herrscher der Meere vorgeführt, der ihn wie bei einer Gerichtsverhandlung veruteilt. Wir sind alle kleine Sünderlein.... Zur Strafe, dass Urs in sein Reich eingedrungen ist, wird er einige Prüfungen bestehen müssen. Zuerst wird er auf einen OP Tisch gelegt um dann mit Fisch und Fleisch behandelt zu werden....Der „Doktor“ ist John, der Purser, in blutverschmierten Hemd. Seine hübsche OP Schwester wird überzeugend vom Schiffsarzt dargestellt!!! Beide benehmen sich wie Frankenstein oder Frank'n Furter aus der Rocky Horror Show!!! Köstlich!!!! Vor den Augen des mitfühlenden Publikums werden Urs die Organe herausoperiert. Danach schicken sie ihn zum Barbier zur Nachbehandlung!!!!! Hier wird er mit Flüssigschokolade übergossen und mit Vanilleeis (als Rasierschaum) zugekleistert. OHHHH und AHHHH tönt es aus dem Publikum, das mich mehr und mehr an die alten Römer im Circus Maximus erinnert.... Einige können sich vor Lachen kaum halten... doch Urs scheint die Opferrolle mit Wonne zu ertragen.... Zum Schluss darf die Torte im Gesicht nicht Fehlen!!!! So, und dann gehts ab in den Pool....Nach drei Opfern sah der Pool wie eine klebrige braune Masse aus!!!!! Nach dem Bad durfte Urs wieder vor Neptun treten und bekam seine höchste Erlaubnis sich von nun an in den Gefilden Neptuns ungestraft und frei zu bewegen. Natürlich wurde auch alles mit beglaubigter Urkunde dokumentiert!!!!!

Ascension Island

Heute ist der 4. März und mittags legen wir in Ascension an. Das ist so was wie Island en miniature, nur wärmer!!!! Lava, wohin das Auge reicht.... Da erstaunt es uns doch, dass es helle Sandstrände gibt. Die 2000 Menschen hier leben vor allem von der Airbase mit extra längerer Landebahn als Notfallpiste für die Space-shuttles. Die Insel hat nur einen grünen Punkt: Gaaanz oben auf dem höchsten Berg hängt so zusagen immer eine Regenwolke, und so entsteht der Regenwald!!!! Aaaber die grösste Sehenswürdigkeit verpassen wir: Die Meeresschildkröten, die hier an Land gehen um ihre Eier abzulegen..... Wir haben eine dreistündige Tour gebucht, zu mehr reichte die Zeit nicht. Für eingefleischte Wanderer die schwierigstes Terrain lieben, ist die Insel ideal!!!... sonst wirkt sie wirklich langweilig....Ich war sogar ein wenig enttäuscht!!!!

Zurück auf der RMS

Am 2. März heisst es - leider viel zu früh – Abschied nehmen von unserer kleinen Insel!!! ...Seit ein paar Tagen schon liegt die RMS vor dem Kai.... Alle unsere Freunde sind da, um uns eine gute Reise zu wünschen: Ivy, Paul, KB, Eddie, Skye, Kosta, Audrey, Burt, Hazel und ihr Mann, Tessa und Jean-Luc und einfach ein paar Leute, die wir noch nicht mal mit Namen kannten, kamen, umarmten und küssten uns!!!! Wollten die uns los werden???? Wenn das Schiff abfährt, ist das immer ein Grund zum Heulen!!!!...Und die ganze Insel heult mit!!!! Endlich wieder an Bord!!! Es stellt sich sofort wieder das familiäre Gefühl ein!!! Schliesslich kennen wir die meisten ja schon.... Diesmal ist sogar der Bischof mit von der Partie! Wie sich später herausstellt, ist er absolut kein Kind von Traurigkeit!!! Er raucht, trinkt, erzählt Witze, tanzt, wie ein Wilder und tauscht bald seine schwarze Berufskleidung inklusive Kreuz zu Shorts und Hawaiihemd ein!!!! Ich glaube, das ist der erste kirchliche Würdenträger mit dem ich mich so richtig gut verstehe!!!!! Das Leben an Bord nimmt wieder seinen gewohnten Lauf: Morgens um sieben wird uns Kaffee und das Tagesprogramm ans Bett gebracht...Viele typisch englische Deckspiele waren auf auf uns, wie Quoids ( mit Frisbeeähnlichen Gummischeiben auf ein Ziel werfen) oder Shuffleboard ( Einem Puck mit Hilfe eines schaufelartigem Holzstiels auf einer Bahn in ein Zielfeld zu schieben) oder Skittles (eine Art Kegeln)....Ja und dann die Königsdisziplin! Cricket!!! Fahrgäste gegen die Offiziere!!!!...Urs schlägt sich tapfer!!!!...und wirkt more and more british, wenn er teeschlürfenderweise den Cricketspielern ein „well played sir“ zuruft. Auch sonst sind die Spiele very british...Bagatelle, Whist, Bridge, Darts und ein Teamquiz mit britischen Fragen... Wir räumen trotzdem einige Preise ab!!!!! Unsere „Dogfangemeinde“ wird immer grösser!!!...und die ersten fangen an, das Brett nachzubasteln, für zu hause, für die Enkelkinder.... Dadurch, dass nur wenige Passagiere mitfahren, und davon auch noch die meisten auf der ersten Etappe und in Saint Helena dabei waren, lernen wir uns alle gut kennen und werden wie zu einer grossen Familie, ganz ohne Cliquenbildung!!!! Erstaunlich wie offen alle sind!!! Urs und ich fühlen uns so richtig wohl!!!!

Montag, 14. März 2011

Auf Saint Helena - Urs' Beitrag

Skyes Freundin Ivy erwartet uns am Zoll und führt uns erstmal in ein Cafe. Wir müssen ja noch auf das Gepäck warten, das alles zuerst durchleuchtet wird. Anschliessend fahren wir mit vieel Gepäck zu Skyes Wohnung, die ziemlich zentral in Jamestown, dem Hauptort der Insel, liegt. St. Helena selber ist überschaubar (wenn man denn auf dem über 800 müM hohen Diana's Peak steht und es dort nicht gerade nebelt): Über das Land verteilen sich etwa 4000 Leute und etwa 2 Drittel davon leben in Jamestown oder Umgebung. Wenn man vom Schiff her kommt (anders ist ein Zugang auch gar nicht möglich), sieht das Eiland etwas unzugänglich aus. Das ändert sich aber ganz gewaltig je mehr man ins Innere fährt. Da wird es dann wirklich tropisch feucht und dschungelhaft! Wir sind ja nur 7 Tage hier, also haben wir uns ein ambitioniertes Programm zugelegt. Zuerst einmal eine Rundtour um einen Überblick zu bekommen! Wir entdecken den herzförmigen Wasserfall, pflanzen endemische Bäume, finden den seltenen Wirebird, essen einen einheimischen Reiseintopf (von der Reiseleiterin selbst gekocht) und bekommen eine Einsicht in die hiesigen Schulen. Wohin man auch geht und steht, die Aussicht ist wunderbar und die Kamera kann gar nicht mehr aufhören mit Knipsen! Abends probieren wir Jacob's Ladder aus. Sie führt von Jamestown zu einer ehemaligen Festung hoch in sagenhaften 699 (!!) Stufen. Ein 'must' für alle Touris – doch wir schaffen das! Das Inseltempo ist sehr relaxed. Alle grüssen alle, und ganz schnell fängt man an mit wildfremden Leuten zu plaudern. Ein 5-Minuten-Spaziergang weitet sich so ohne weiteres zu einer halben Stunde aus. Kein Problem für uns, die wir genügend Zeit mitgebracht haben. Wir gehen also öfters downtown und winken wie die Queen. Öffentliche Internetverbindungen sind sauteuer und rar hier. Frische Gemüse und Früchte sind ein wenig Glückssache, und des öfteren wird Massenqualität von Südafrika eingeführt. Da wir aber – wie gesagt – Zeit haben, schauen wir ein paarmal im täglichen Bauernmarkt rein und bekommen dann auch die einheimischen handgezogenen und -gepflückten Schätze! Wer in Geschichte aufgepasst hat, weiss, dass Napoleon seine letzten Jahre hier verbracht hat. Also darf eine Tour auf seinen Spuren auch nicht fehlen. Eigentlich hat er ganz gut gelebt – so in etwa könnte ich mir auch ein Exil hier vorstellen – wenn da nicht Schimmelpilz, Ratten und Termiten gewesen wären!! Man kann hier ganz gut wandern, und es gibt an verschiedenen Orten Stempel zum Eintragen in eine Wanderkarte. Wir machen das anders: Wir holen uns Zertifikate: Für unsere Bäume, unsere Wirebirds und unsere Besteigung der Jacob's Ladder! Lieber Geld ausgeben als sich anstrengen!! Mit dem Kochen bei Skye zuhause wechseln wir uns ab, so dass manchmal die europäische Küche, manchmal die hiesige und manchmal die zimbabwische Küche zum Zuge kommt. Oder wir gehen auswärts essen. Susanne bekommt jedenfalls immer ihre vegetarische 'Extrawurst', das ist gar kein Problem hier. Gerne sitzen wir dann nachher noch bei Donny's im Pub am Hafen (Waterfront!) herum und diskutieren mit Ivy und Eddie zusammen über die Insel, Gott und die Welt. Eddie arbeitet beim St.Helena National Trust und zeigt uns seine Lieblingsstellen auf der Insel. Er kennt sich unheimlich gut mit Flora und Fauna auf der Insel aus. Er zeigt uns ein Wirebird-Nest (davon gibt es noch ca 120 auf der Welt) und zwei noch ganz junge Vögel kann er fangen und uns vor die Kamera stellen. Es ist erstaunlich, wie die Viecher gar keine Angst mehr vor ihm haben, und wir nennen ihn von nun an den 'Wirebird-Flüsterer'. Ein grosses Thema für die Bewohner ist die Auswanderung der Jungen, und damit verbunden die Zukunft der Insel. Es wird nur ganz wenig und in kleinen Mengen etwas exportiert, hingegen ist St. Helena stark abhängig von staatlichen Zuschüssen, Importen aus UK und Südafrika, sowie dem Geld, das die vielen Expats nach Hause schicken. Es gibt aber – über die Kleinlandwirtschaft hinaus – kaum Oekonomie oder Industrie auf der Insel – so wandern die Jungen aus an die englischen Hochschulen und kommen mangels Perspektive nicht mehr zurück. Und bald fehlt hier schon eine ganze Generation.... Die Zugänglichkeit zur Insel muss verbessert werden, darin sind sich alle einig. Aber wie? Die einen möchten gerne einen Flughafen bauen mit regelmässigen Charterflügen und Hotels, so dass es dann aussieht, wie auf den Kanaren. Nur ist die Insel viel kleiner und so ein Eingriff würde sicherlich die Infrastruktur überbelasten und den Charakter der Leute und der Insel ganz gewaltig verändern (Warum nur lernen wir nie was aus der Geschichte und wollen dieselben Fehler nochmals machen?). Ein sanfterer Weg wäre der Ausbau des Hafens zu einem zur Gänze wellengeschützten Ort, um Segler und hie und da ein Kreuzfahrtschiff anzulocken, dazu einen Flugfeld für Notfälle. Eine andere Idee: Wasserflugzeuge, die regelmässig zwischen Kapstadt, St. Helena und Ascension (Verbindung nach UK) shuttlen würden. Wir werden sehen, für was sich die Insulaner entscheiden.... Für uns Touris ist es klar: Es muss eine sanfte und nachhaltige Version sein! Die letzte Tour führt uns in einem Oldtimer aus dem Jahre 1926 (!) schlussendlich noch zum Sitz des Gouverneurs und zum Archiv, das reich an Landkarten, Gemälden und (Auf-)Zeichnungen aus früheren Jahrhunderten ist. Im Garten des Gouverneurs treffen wir auf Jonathan, die Schildkröte. Mit einem gesicherten Alter von 176 Jahren (aber vermutlich sogar älter als 200) hat er schon viele Politiker kommen und gehen sehen. Er lässt sich gerne kraulen und kitzeln; und am liebsten hätten wir ihn in unser Handgepäck genommen und zuhause auf den Balkon gestellt!

Capetown bis St Helena

Dienstag den 15. Februar gehts endlich auf's Schiff!!!! Das heisst: An Bord wird uns gesagt, dass wir noch auf ein paar Container, die für die Insel bestimmt sind, warten müssen. Es werden Shuttlebusse zur Waterfront organisiert, und so nutzen wir die Gelegenheit, um CT noch besser kennen zu lernen. Tag eins vergeht am Kai.... Ein Sturm kommt auf und die Hafenanlagen können nicht mehr arbeiten... So lädt uns das Schiff am nächsten Tag zu einem Ausflug nach Stellenbosch zur Weinprobe ein.... Abends beehren wir nochmals die Waterfront..... Tag 3 und immer noch keine Wetterberuhigung in Sicht: Diesmal dürfen wir an einem Ausflug ums Kap und in den Nationalpark machen.... So haben wir wenigsten nochmal was von CT gehabt!!! Delwin und Duan lachen sich schon kaputt!!! AAAAber zu früh gelacht: am Nachmittag bessert sich das Wetter, die Container können kommen und für uns heisst es endlich Leinen los!!! Das Bordleben ist eine Art familiäre Kreuzfahrt im englischen Stil die meisten Leute sind aus GB, dem Commonwealth und/ oder St Helena, einige wenige Franzosen, ein paar Skandinavier, 3 Deutsche und wir. The atmosphere is very British! Für die 120 Passagiere stehen eine Sunlounge, eine Mainlounge mit abtrennbarem Kinoteil, Fitness, Schwimmbad, Diningsaloon und ein grosses Sundeck zur Verfügung. Das Essen kann nur in höchsten Tönen gelobt werden...und zuwenig bekommen wir auch nicht!!! Morgens um 7 wird uns der erste Kaffee schon in der Kabine serviert!!!!! Skye, unsere Gastgeberin auf St. Helena, und ihren Freund Kosta aus Simbabwe treffen wir wie verabredet auch auf dem Schiff...und was spielen wir???? Dog!!! Ansonsten besteht das tägliche Unterhaltungsprogramm aus Spielen wie: Quoits, Shuffleboard, skittle, bingo, cricket, whist, quiz, bridge, bagatelle, pool, tischtennis, dart, scrabble und div. andere Brettspiele. Natürlich durfte ein Captains-empfang in Schickimicki nicht fehlen. 21.Februar gibt es abends Musik und Tanz ,Zuerst in der Lounge und später in der Crew bar!!!! An beiden Orten kocht die Stimmung... Um 00.00uhr wird für mich das Geburtstagslied angestimmt und Ich gebe eine Runde aus....bis Nachts um zwei tanzt sich die Alte die Beine wund!!!! Auch am nächsten Tag kommt es zu mehreren kleinen Spontanfeiern bis am Abend während des Grillfestes mir eine geburtstagstorte vom Kapitain und der Crew singend überreicht wurde!!!!!soviel Aufwand für eine runde Zahl!!!¨Das Schönste war jedoch, das Urs auch bei mir ist!!!!!... meine Freddy und Klara habe ich schmerzlich vermisst!!!! Am Nächten tag heisst es endlich: Ausschiffen nach Saint Helena!!!! Wir wurden mit tenderbooten abgeholt, ganz schön abenteuerlich!!! Das Meer hat schon etwas gewühlt.

kapstadt

Hier surfe ich die Couch von Delwin und Duan in Muizenberg in der False Bay. Delwin holt mich am Bahnhof ab . Glücklicherweise kann er heute von zuhause aus arbeiten. IT-ler haben es doch gut!!!! Ich bin ihr erster CS-ler zum Übernachten. Die Umgebung ist Idylle pur: Ruhige Strasse, Eigenheim mit Garten, in dem 2 Katzen und ein Entenpaar mit 8 frisch geschlüpften Küken schon auf uns warten. Wie süss!!!! Muisenberg hat einen wunderbaren Sandstrand und eine Bahnstation mit sehr guten Verbindungen in die Stadt und zu weiteren Orten an der False Bay. Zum Einstand koche ich was Kleines, denn später gehen wir noch zum CS-Treffen Aber erst holen wir Karl, Duans ehemaligen Studienkollegen, ab. Mittlerweile liegen ihre Büros nahe beieinander, sodass sie sich öfters sehen. Der Abend wird köstlich!! Nach dem CS-Treffen bei Rafikis gehen wir noch auf die „Longstreet“ Warum schauen die Südafrikaner sich alles in Zürich ab!!!! Samstag müssen beide arbeiten; so fahre ich mit dem Zug nach Kalkbay und entdecke den Ort für mich. Hier gibt es niedliche kleine Cafes und Läden. Im Fischerhafen tummeln sich Seelöwen Es scheint das Hippiezentrum zu sein. Alles ist so relaxed (Laidback ist für mich ein Schimpfwort-> Australien!!!!) Mittags, nach der Arbeit, treffen wir uns in einem Cafe direkt am Wasser. Toll, wieviel Spass wir haben!!!!! Wir haben einen sehr gutetn Draht zueinander und es ist als ob wir uns schon ewig kennen!!!! Abends kommen ein paar Freunde zum Essen vorbei: Ryan (Spitzname Flight attendant), Luke, Christian und Stan. Mein Kartoffelsalat ist im Nu alle. Wir spielen- na was wohl???? - Dog in wechselnden Kombinationen. Alle sind angefressen!!!! Sonntag machen wir einen Ausflug zum Chapmans Peak über Hout bay und einigen kleinerern Winzern. Der Küste entlang gehts dann über Campsbay und Seapoint nach Kapstadt ins Radisson Blue Waterfront Hotel, das Urs mit direktem Seeblick gebucht hatte!!!!! Gut gemacht!!!! Luxus pur!!!!! ...Und das Zimmer erst!!!!! Valentinstag in der Frühe kommt Urs an....Kann das Leben schöner sein????? Die Waterfront in CT ist toll!!! Eine riesige helle Mall und viele kleine Restaurants und Cafes, in denen man mit Meer bzw Hafensicht sitzen kann. Am Abend sind wir mit Delwin und Duan in deren Lieblingsrestaurant zum Essen und Dog spielen verabredet.